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13.05.2014, 21:17 - Millencolin - Administrator - 42 Beiträge
Kuhscheisse Ausflug 2014 „PEENEMÜNDE“ Bekannt wurde Peenemünde durch die Heeresversuchsanstalt Peenemünde („Peenemünde-Ost“) und die Erprobungsstelle der Luftwaffe „Peenemünde-West“ von 1936 bis 1945. 1936 erwarb die Wehrmacht den gesamten Insel-Norden von Karlshagen bis zum Peenemünder Haken von der Stadt Wolgast und von Privatpersonen. Die Bevölkerung musste den Ort verlassen, nur fünf Einwohner blieben als Zivilbeschäftigte der HVA (Heeresversuchsanstalt Peenemünde). Das Gelände wurde bis 1952 als sowjetischer Marine- und Luftwaffenstützpunkt der Roten Armee - später Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland - genutzt. 1952 erfolgte die Übergabe des Stützpunkts an die Kasernierte Volkspolizei See als Vorläuferformation der Nationalen Volksarmee der DDR. Diese nutzte ihn unter anderem als Marinestützpunkt der 1. Flottille der Volksmarine und den Flugplatz durch das 9. Jagdfliegergeschwader der Luftstreitkräfte der NVA. Von 1945 bis 1952 bildete die Gemeinde, mit dem nach dem Zweiten Weltkrieg bei Deutschland verbliebenen Teil des Landkreises Usedom-Wollin, den Landkreis Usedom im Land Mecklenburg, welcher 1952 im Kreis Wolgast im Bezirk Rostock aufging. Bis 1990 war der gesamte nördliche Bereich der Insel Usedom bis nach Karlshagen Sperrgebiet der Nationalen Volksarmee, die dort einen wichtigen militärischen Flugplatz betrieb. Der Flugplatz Peenemünde gehörte schon zur einstigen Erprobungsstelle der Luftwaffe „Peenemünde-West“ und wurde von 1958 bis 1961 baulich erweitert und seit 1961 vom „Jagdfliegergeschwader 9“ der Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee genutzt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands erfolgte im Jahr 1993 die Auflösung des Truppenstandortes. Die Gemeinde gehört seit dem Jahr 1990 zum Land Mecklenburg-Vorpommern. Seit 1994 gehörte Peenemünde zum Landkreis Ostvorpommern, der 2011 im Landkreis Vorpommern-Greifswald aufging. Prüfstand VII Der Prüfstand VII war die wichtigste Entwicklungs-, Schulungs- und Startrampe für A4-Raketen (bekannter unter der Bezeichnung „V2“ („Vergeltungswaffe 2“) der Heeresversuchsanstalt Peenemünde). Der Prüfstand war von einem elliptischen Erdwall umgeben, in dem auch der Startleitstand eingebettet war, und trug deshalb auch den Spitznamen „Arena“. Zum Prüfstand VII gehörte auch eine 32 Meter hohe Montagehalle. Der Prüfstand VII war für die A4-Rakete überdimensioniert, denn auf ihm sollte auch die Erprobung der A9/A10-Rakete stattfinden, von der aber wegen der zunehmend schwierigen Kriegslage nicht einmal einzelne Komponenten gefertigt werden konnten. Die A9/A10-Rakete („Amerikarakete“) sollte sogar die USA erreichen können, allein der Durchmesser der Startstufe A10 sollte 4,12 Meter betragen. Schon bei Baubeginn des Prüfstands VII im Jahre 1938 wurde dieser von der Größe her für die A9/A10-Rakete geplant. Die Leitung der Anlage hatte Kurt Debus, der die operativen Aufgaben in zwei Arbeitsgruppen organisierte: Eine Gruppe war zuständig für die mechanischen, die Flüssigkeits- und die Antriebs-Systeme, die andere für Elektrotechnik, Steuerung und Instrumente. Zur besseren Verfolgung der Starts wurde am Prüfstand VII eine von Walter Bruch entwickelte Fernsehübertragungsanlage installiert. Diese war eine der ersten Anwendungen des industriellen Fernsehens. Nachkriegszeit Zwischen 1948 und 1961 wurde die technische Anlage weitgehend von der sowjetischen Besatzungsmacht zerstört. Heute sind nur noch spärliche Reste des einst riesigen Komplexes erhalten. Mitglieder des Raketenmodellvereins DERA aus Berlin haben wiederholt am 3. Oktober A4-Modelle vom Areal des Prüfstands VII gestartet. Der 3. Oktober wurde als Termin ausgewählt, da am gleichen Tag des Jahres 1942 um 15:58 Uhr MEZ hier der erste erfolgreiche Flug einer A4 erfolgte. Diese A4 stürzte nach 296 Sekunden Flug ins Meer, erreichte zuvor eine Gipfelhöhe von 85 km Höhe und gilt damit als erstes Objekt, das in den Grenzbereich des Weltraumes eindrang bzw. als erstes vom Menschen geschaffenes Objekt im Weltraum (immer abhängig von der Definition, wo der Weltraum beginnt), weshalb der 3. Oktober 1942 als der „Geburtstag der Weltraumfahrt“ gilt. A4-Modelle Peenemünde 2014 [center][img]http://www.muttisbesten.de/enterside/signatur_millen_DK.png[/img][/center] |